Fair Fashion.

Nachhaltige Kleidung

Ein Thema das mir schon seit vielen Jahren sehr am Herzen liegt.

 

Weniger ist mehr

Beim Shoppen war ich selbst schon oft hin und hergerissen. Auf der einen Seite meiner Schulter motiviert mich der Teufel "Schau, so eine schöne Hose, so günstig und gerade voll angesagt. Die brauchst du! Unbedingt! Du wirst großartig ausschauen! Dann bist du wer, die Hose gibt was her!“ Doch auf der anderen Seite ermahnt mich der Engel "Weißt du eigentlich wieviele Menschen leiden mussten damit diese Hose produziert werden konnte? Weißt du wie viele Giftstoffe dabei ins Wasser gelangt sind? Ist diese Hose wirklich notwendig, brauchst du sie WIRKLICH oder landet sie nach ein paar Monaten wieder am Müll? Kannst du sie mit gutem Gewissen kaufen?“

 Mittlweile schaffe ich es immer öfters zu verzichten und Nein zu billig Produziertem – also zu fast allem was man so in den üblichen Geschäften findet - zu sagen.

 

Meine Lieblingsmodelabels die fair produziert, ökologisch UND modern sind: Armedangels, Grüne Erde und ThokkThokk. Hessnatur und Waschbär vor allem für Kinder und Haushalt.

Diese Labels kenne ich, weil ich mich schon viel mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Aber wo bekommt man diese Marken? Auf jeden Fall nicht bei uns ums Eck. Man darf es bestellen... In Städten findet man vereinzelt auch ausgewählte Shops.

 Wäre es nicht großartig wenn man sich darüber keine Gedanken machen müsste, weil einfach alles in der Umgebung fair produziert ist? Wäre das nicht die Lösung?

 

Baumwolle
Ein Kleidungsstück aus normaler Baumwolle kann nicht fair sein. Die Baumwollbauern, die Pestizide auf ihre Felder sprühen müssen, gefährden ihre Gesundheit und damit ihr Leben. Unmengen an Giftstoffen verschmutzen die Natur, die Gewässer das Trinkwasser der Ärmsten die zu grauenhaften Bedingungen arbeiten müssen.

 

Polyester

Man findet in den unseren gängigsten Kleidungsgeschäften Unmengen Kleidung aus Polyester. Also Plastik. Ich selbst mag Polyester überhaupt nicht. Man schwitzt drin. Bei jedem Waschgang verliert die Wäsche Mikroplastik und landet in unserem Abwasser, also in unserer Natur weil man es leider aus dem Wasser nicht rausfischen kann.

 

Ich habe das Gefühl dass die Menschen bei der Ernährung schon etwas weiter sind. Ich ernähre mich vegetarisch und versuche so gut es mir gelingt biologisch und regional einzukaufen. Mittlerweile gibt es schon viel mehr Auswahl an Bioprodukten und Regionalität in den Supermärkten als früher. Kleine Bioläden werden wieder Trend. Trotzdem greife ich mir auf den Kopf wenn ich die südafrikanischen Äpfel entdecke. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Diese Transparenz muss dringend auch in der Kleiderindustrie her. Wenn ich in ein Kleidunggeschäft gehe wird mir eine absolut heile Welt vorgegaukelt. Alles ist so schön hergerichtet, die Models lachen glücklich von den Plakaten. Man wird ja auch nicht eingesterrt oder macht was strafbares wenn man in Kleidungeschäfte geht, somit – warum muss ich mein Verhalten ändern? Ist doch alles cool und legal. Aber so ist es leider nicht.

 

Lasst uns darauf achten welche Qualität wir am Körper tragen. Natürliche Materialen ohne Giftstoffe.

 

Der Wert von teuer

Wenn man das Gefühl hat fair produzierte Kleidung ist zu teuer, dann ist das relativ. Wieviele Stücke kauft man die man nicht anzieht oder schnell kaputt werden?

Ich hänge an meinen „teuren“ Stücken und behandle sie ganz andes. Sie bekommen einen Wert. Und das liebe ich auch sehr. Aber manches ist mir auch zu teuer. Aber nicht weil es das Produkt nicht wert ist, sondern weil ich das Geld im Moment für etwas anderes brauche. Deshalb bin ich eine absolut glückliche Secondhand Shopperin. Ob auf Willhaben gekauft oder mit Freunden getauscht, das ist so schön und fast geschenkt. Wenn ich Kleidung nicht mehr trage, dann freut sich der Nächste darüber.

Nachhaltiges Kleid von Tauschplattform
Kleid von Willhaben am Ball in Monaco | Foto: Privat

Das funktioniert sogar bei schönen Sachen die ich für Auftritte brauche. Ich liebe halt schöne Kleider. Ich habe mir schon oft die traumhaftesten Kleider auf willhaben erstanden. In die Reinigung, zur Schneiderin und tatata, wie neu (siehe Foto)

 

Konsumwahnsinn

Hin und wieder kaufe ich mir aber ein neues Ballkleid und andere neue Kleidung weil ichs brauche und das Entsprechende leider nicht gebraucht finde.
Da möchte ich dann auch kein schlechtes Gewissen haben. Wenn man sich hin und wieder was gönnt, ja, warum nicht, aber muss es die hundertste Bluse sein die ich nach ein paar Mal tragen wieder wegschmeiße?

Trotzdem freue ich mich drauf wenn H&M und co aufwachen und den ganzen Produktionswahnsinn ändern.

 

Aus alt mach neu
Würde ich richtig nähen können, wäre ich der absolute Upcycler. Aus alten Hemden coole Röcke nähen, oder Jeans zu Rucksäcken verarbeiten. Deshalb freue ich mich schon sehr auf den Nähkurs mit meiner Schwester.

 

Nehmen wir uns ein Herz und schauen viel mehr auf uns - aus LIEBE zum eigenen Körper, aus RESPEKT zu den Menschen die für uns Kleidung machen und achten wir auf unsere Umwelt.

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